Chianti Weine: Geschichte, Eigenschaften und Kombinationen

Wissen Sie eigentlich, wie ein weltberühmter Wein wie der Chianti entsteht?

Lassen Sie uns gemeinsam entdecken, warum sein Name seit Jahrhunderten so bekannt ist: von den ersten Hinweisen in einer der faszinierendsten Gegenden der Toskana, bis hin zur legendären Geschichte des Schwarzen Hahns, dessen charakteristisches Abbild noch heute auf den Flaschen des Produkts zu finden ist. Zum Schluss geben wir Ihnen noch ein kleiner Tipp, wie Sie ein gutes Glas Chianti am besten mit Ihren Gerichten kombinieren können, um die Eigenschaften dieses unverwechselbaren Weins zu unterstreichen.

 

Die historischen Ursprünge des Chianti Weines

Der genaue Namensursprung des Chianti Weines ist ungewiss: Einige Quellen besagen, dass sein Ursprung 2000 Jahren zurück liegt und bringen ihn mit dem Namen der etruskischen Familie Clante oder dem lateinischen Wort clanco (welches  "Waffenklirren" bedeutet) in Verbindung. 

Heute ist das Chianti-Gebiet, das im Herzen der Toskana auf einer Höhe von bis zu 600 Metern über dem Meeresspiegel liegt, als eines der beliebtesten und meistbesuchten Gebiete Italiens bekannt. Seine Berühmtheit verdankt es der Schönheit, die der Mensch geschaffen hat, insbesondere die Pächter, die es jahrhundertelang nicht nur durch den Anbau von Weinreben, sondern auch von Pflanzen wie Oliven und Zypressen geprägt haben. Beachtlicher Weise ist jedoch keine dieser drei Pflanzen in der Toskana heimisch, obwohl sie heute dazu beitragen, die Gegend so ikonisch machen.

 

Von der Chianti-Liga bis zur Festlegung der Grenzen des Chianti-Erzeugungsgebiets

Geologisch betrachtet machen die strukturellen Chianti-Hügel etwa die Hälfte der Region im Zentrum der Toskana aus.

Einer der berühmtesten Geschichten im Zusammenhang mit dem Ursprung des Chianti geht auf das Jahr 1386 zurück. Sie thematisiert die Legende des schwarzen Hahns, als die Republik Florenz versuchte, die Chianti-Weinproduktion zu schützen, indem sie eine Liga gründete, die in erster Linie politisch und militärisch ausgerichtet war und einen schwarzen Hahn als Symbol verwendete. Die eigentliche Abgrenzung erfolgte erst etwas später. Der Chianti als abgegrenztes Gebiet taucht in der ältesten DOC der Welt auf, die vom Großherzog der Toskana Cosimo III. de Medici im Jahr 1716 (Medici-Edikt) aufgesetzt wurde und sich auf die damals besten Weinanbaugebiete bezog (zu denen auch der Chianti gehörte). Das historische Chianti-Gebiet erstreckte sich laut dem Edikt von 1716 von Gaiole über Radda und Castellina bis nach Greve (Conca d'oro). Das Gebiet von Montalcino konnte nicht in das Edikt von 1716 aufgenommen werden, da die Gemeinden als Territorium erst 1777 vom Großherzog festgelegt wurden, so wie es heute der Fall ist (die Stadt Montalcino existierte, jedoch nicht ihre territoriale Abgrenzung auf dem Land).

 

Die Entstehung des Konsortiums und die Aufnahme des Titels "Classico" in die Weinbezeichnung des Chianti-Gebiets

1927 wurde das Chianti-Konsortium, das erste Konsortium von Weinerzeugern in Italien, gegründet. Im Jahr 1932 wurde das Chianti-Gebiet durch ein Gesetz in 7 Zonen vom Süden der Siena bis nach Rufina (östlich von Florenz) aufgeteilt. Damals wurde dem im Ursprungsgebiet erzeugten Chianti Wein der Zusatz "Classico" hinzugefügt, und der Titel: Chianti Classico war geboren, welcher das historische Chianti und viele andere Gebiete bis nach Poggibonsi umfasst.

 

Merkmale eines Chianti Weines

Doch woran erkennt man einen Chianti-Wein bei der Verkostung? Nach der Arbeit von Bettino Ricasoli wird der Chianti Wein zu einem Anteil von mindestens 75 Prozent aus Sangiovese hergestellt. Bei der Verkostung nimmt man ein typisches Aroma von Veilchen und, je nach der erfolgten Reifung im Holz, auch Aromen von kleinen Früchten, Gewürzen und oft die Zitrusfrucht der Blutorange wahr.

 

Der Unterschied zwischen Chianti und Chianti Classico

Der Chianti und Chianti Classico sind zwei grundverschiedene Appellationen mit unterschiedlichen Produktionsvorschriften. Der Chianti wird in einem Gebiet zwischen den Provinzen Florenz, Siena und Arezzo in den 7 Unterzonen des Chianti hergestellt. Der Chianti Classico hingegen, wird in einem speziellen Gebiet zwischen den Provinzen Florenz und Siena produziert, das ursprünglich von Cosimo III. abgegrenzt wurde.

Ein weiterer Faktor ist, dass beim Chianti Weines ohne Zoneneinteilung eine größere Menge an Trauben pro Hektar erzeugt werden kann. Es ist jedoch verboten, die Produktionszone auf dem Etikett anzugeben. Der Sangiovese-Gehalt variiert zwischen den beiden Produkten. Beim Chianti muss er mindestens 70 % betragen, während er beim Chianti Classico auf 80 % ansteigt. Letztendlich ist es am einfachsten, einen Chianti Classico an dem schwarzen Hahn auf dem Etikett zu erkennen. 

Wir behaupten, dass der Chianti zu Recht zu den besten toskanischen Rotweinen gehört.

 

Pairings mit Chianti-Weinen

Bei der Verkostung eines Weins ist es wichtig, mehrere Aspekte zu berücksichtigen. Angefangen bei der visuellen, olfaktorischen und schließlich geschmacklichen Prüfung. Um zu beurteilen, was man am besten zu einem guten Glas Chianti isst, sollte man erst einmal prüfen, ob es sich um einen Wein handelt, der in der Regel einige Monate vor der Abfüllung in Flaschen gereift ist. Ein Glas Chianti Wein lässt sich sehr gut zu allen regionalen Gerichten servieren, welche keine fettige Sauce enthalten. In den höhergelegenen und weiter entfernten Hügellagen wie dem Chianti Classico und dem Chianti Rufina werden in der Regel Chianti Riserva-Weine erzeugt, die in Holz ausgebaut werden und eine komplexere Struktur mit Aromen von Blumen, Früchten und Gewürzen aufweisen. Im Gegensatz zu den passenden Gerichten mit einem Chianti Classico Wein, passt der Chianti Riserva auch gut zu Gerichten mit kräftigen Saucen und schmeckt besonders gut zu reifem Käse.

 

Frescobaldi Chianti Weine

Der Castiglioni Chianti beispielsweise ist ein Wein aus der Chianti-Kategorie, der Familie Frescobaldi. Er passt sowohl zu Nudel- als auch zu Fleischgerichten, zu Gemüsesaucen oder zu gemischtem Gemüse und Fleisch.

 

Nipozzano Riserva und Nipozzano Vecchie Viti sind Chianti-Rufina Reserven aus dem Schloss Nipozzano, die zu einer außergewöhnlichen Reifung fähig sind. Das Gebiet des Castello ist das Einzige in der Toskana, in dem die Reserva aus Rebstöcken in einer Höhe von über 1000 Metern über dem Meeresspiegel erzeugt werden. Dies verleiht den Trauben im Sommer eine besondere Reife. Er passt perfekt zu allen regionalen Gerichten, nicht nur zu toskanischen. 

 

Der Cru Montesodi ist ein Chianti Rufina Riserva, der auf dem Castello di Nipozzano, einem Sangiovese-Tempel, angebaut wird. Hier gibt es einen reinen Sangiovese-Weinberg namens Podere dei Sodi, der bereits 1872 in historischen Archiven erwähnt wurde. In der Neuzeit wird der Montesodi seit 1974 produziert und zeigt das ganze Potenzial dieses Gebiets für sehr langlebige Weine mit klaren Aromen von roten und schwarzen Beeren und Gewürzen, die nach 15-20 Jahren Flaschenreife in balsamische Noten übergehen. Die Entkorkung der Jahrgänge 1993 und 1985 im Jahr 2022 zeigte eine beeindruckende Fähigkeit, eine lebendige rubinrote Farbe zu bewahren. 

 

Die Weine Tenuta Perano liegen im historischen Chianti zwischen Gaiole und Radda: Hier wurde sich dazu entschieden, die Reben in sehr steilem Gelände anzubauen. Das Weingut wird von drei verspiegelten Amphitheatern beherrscht, die das Licht reflektieren und die Reifung der Trauben fördern. So ist der Tenuta Perano Chianti Classico von hervorragender Langlebigkeit, aber auch schon bald trink reif. Der Tenuta Perano Chianti Classico Riserva aus dem ersten Jahrgang 2015 ist ein feiner Ausdruck der Riserva aus dem Chianti Storico-Gebiet und der Perano Rialzi stammt aus einem kleinen, aus Stufen bestehenden Weinberg (den Rialzi), der besonders entwässernd ist und vor dem mittelalterlichen Dorf Vertine liegt. Der Wein gehört zur neu geschaffenen Kategorie des Chianti Classico Weine - Gran Selezione und ist weltweit bekannt für seine Strenge des reinen Sangiovese, der aus hoch konzentrierten Trauben geerntet wird, und seine Fähigkeit, lange zu altern.

 

 

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