Führung durch die Welt der besten Rotweine der Toskana

Die Toskana ist weltweit als die Weinregion schlechthin bekannt. Hier entstehen exzellente Weine, die in namhafte und berühmte Gastronomie- und Weinführer aufgenommen worden sind. An dieser Stelle möchten wir nur einige davon erwähnen, die für uns „zu den besten toskanischen Weinen“ gehören.

•           Chianti und Chianti Classico

•           Maremma Toscana

•           Brunello di Montalcino

•           Morellino di Scansano

 

Jeder dieser Weine mit geschützter Ursprungsbezeichnung hat seine eigene Geschichte, die wir hier erzählen möchten.

 

Chianti und Chianti Classico: Weine, die die Sangiovese-Trauben vollends zum Ausdruck bringen

Wenn das Wort Chianti fällt, denkt man sofort an die Toskana (nicht umsonst wird sie von Menschen aus aller Herren Länder als Chiantishire bezeichnet). Mitten im Herzen der Toskana auf den Weinterrassen in den Provinzen Arezzo, Florenz, Pisa, Pistoia, Prato und Siena werden auf unzähligen Hektaren Sangiovese-Trauben und andere Rebsorten angebaut, um Chianti-Weine mit garantierter und geschützter Ursprungsbezeichnung zu erzeugen.

Im Jahr 1967, als die garantierte und geschützte Ursprungsbezeichnung „DOCG“ eingeführt wurde, hat man der einfachen Bezeichnung „Chianti“ spezifische Anbauflächen hinzugefügt (für die jeweils eine andere Produktspezifikation gilt), mit denen die entsprechenden Teilgebiete bezeichnet werden:

•           Chianti Montalbano

•           Chianti Montespertoli

•           Chianti Colli Aretini

•           Chianti Colli Fiorentini

•           Chianti Colli Senesi

•           Chianti Colline Pisane

•           Chianti Rufina (LINK)

 

Zur Erzeugung werden stets dieselben Rebsorten verwendet: Sangiovese, Canaiolo, Trebbiano, Malvasia Bianca, Sauvignon und Merlot. Der eigentliche Unterschied besteht im Traubenanteil, der von Wein zu Wein variieren kann. Eine Ausnahme bildet die Rebsorte Sangiovese, die der unumstrittene Protagonist bleibt und allein oder in einem variablen Anteil von mindestens 70 % enthalten sein muss.

Zu diesen Teilgebieten kommt die Unterzone Chianti Classico hinzu, die ihre ganz eigene Geschichte hat. Der klassische Chianti ist einer der bekanntesten und edelsten Weine der Welt, der aus Trauben gekeltert wird, die aus einem abgegrenzten Anbaugebiet zwischen Siena und Florenz stammen.

 

Die Produktionsdisziplin des Chianti Classico

Die Erzeugung des Chianti Classico ist durch eine strenge Produktspezifikation geregelt, in der die Rebsortenmischung festgelegt ist. Darin muss die Rebsorte Sangiovese in einem Traubenanteil von 80 % bis 100 % enthalten sein, dem andere Rebsorten mit roten Trauben aus Weinbergen hinzugefügt werden können, die für den Anbau in der Region Toskana geeignet sind. Deren Anteil darf höchstens 20 % betragen. 

Zudem ist in der Produktspezifikation vorgeschrieben, dass der Wein nach der Weinbereitung erst ab dem 1. Oktober des Jahres nach der Weinlese in den Handel gebracht werden darf. Der Chianti Classico Riserva muss darüber hinaus mindestens 24 Monate reifen und davon 3 Monate in der Flasche ausgebaut werden.

In der Produktspezifikation sind des Weiteren die besonderen organoleptischen Merkmale angegeben, die der Chianti Classico aufweisen muss:

•           rubinrote Farbe von unterschiedlicher Intensität 

•           Aroma: blumige Aromen von Veilchen und Schwertlilie, die von charakteristischen Noten roter Früchte begleitet werden (bei einigen Riserva-Weinen oder besonderen Auslesen sind auch balsamische Noten und Gewürzaromen wahrnehmbar)

•           Geschmack: harmonisch, trocken, mineralisch mit schöner Tanninstruktur

•           minimaler Gesamtalkoholgehalt 12,00 % (12,50 % bei der Weinsorte Riserva)

 

All diese besonderen Merkmale finden sich in unserem Chianti Classico DOCG mit garantierter und kontrollierter Ursprungsbezeichnung vom Weingut Tenuta Perano wieder. Dieser Wein mit leuchtender und brillanter rubinroter Farbe ist besonders elegant und zugleich reich an Tiefe. Er duftet nach Fruchtaromen wie Sauerkirsche sowie rote und dunkle Beeren und nach Veilchen, die von einer zarten und dezenten Gewürznote begleitet werden. Der Wein schmeckt harmonisch, trocken, mineralisch und weist eine schöne Tanninstruktur auf. Er passt hervorragend zu Vorspeisen und Hauptgerichten auf der Basis von Fleisch sowie zu Käse mit mittlerer oder langer Reifezeit.

 

Maremma Toscana: ein intensiv duftender Rotwein 

Der Maremma Toscana DOC-Wein, dessen Name auf der gleichnamigen geografischen Angabe beruht, ist nach dem Chianti und dem Chianti Classico die drittgrößte geschützte Ursprungsbezeichnung der Toskana. Er verdankt seinen Namen dem geografischen Gebiet der Maremma in der Provinz Grosseto, das seit jeher ideale Voraussetzungen für den Anbau von Wein und Oliven bietet. (Quelle: Schutzkonsortium der Maremma-Weine)

Auf eine 8.750 Hektar großen Fläche werden die Trauben angebaut, aus denen dieser typische toskanische Wein erzeugt wird. Die Reben wachsen auf den sanften Hügeln und in den Hochebenen, die sich vom Nordosten bis zu den Hängen des Monte Amiata - einem vor Jahrhunderten erloschenen Vulkan - und vom Südwesten bis zum Monte Argentario und zur Insel Giglio erstrecken. Der Weinanbau erfolgt hier auf Weinterrassen, die direkt an der Meeresküste liegen und das eindrucksvolle Landschaftsbild prägen. (Quelle: Schutzkonsortium der Maremma-Weine)

Das geografische Anbaugebiet des Maremma Toscana DOC-Weins zeichnet sich daher durch sehr unterschiedliche Boden- und Klimabedingungen aus: Die Böden vulkanischen Ursprungs, die lehmhaltige Bodentextur, die ausgedehnten Pinienwälder und die Meeresluft haben einen starken Einfluss auf die besonderen Eigenschaften der hier erzeugten Weine. (Quelle: Schutzkonsortium der Maremma-Weine)

 

Die Nuancen der toskanischen Maremma

Neben dem einzigartigen Anbaugebiet sind auch die hier angebauten Rebsorten für die Qualität der Weine von Bedeutung: Zur Erzeugung des Maremma Toscana werden nicht nur Sangiovese-Trauben verwendet, sondern auch eine Kombination aus autochthonen Rebsorten der Toskana – Ciliegiolo, Canaiolo Nero, Alicante, Pugnitello, Aleatico, Vermentino, Trebbiano, Ansonica, Malvasia, Grechetto – und internationalen Rebsorten wie Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Merlot, Syrah, Viognier, Sauvignon, Chardonnay, Petit Verdot, die hier ihren perfekten Standort gefunden haben. (Quelle: Schutzkonsortium der Maremma-Weine)

Der Terre More 2019 wird beispielsweise aus den Rebsorten Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc gekeltert, denen ein kleiner Anteil Merlot und Syrah zugesetzt wird. Er präsentiert sich im Glas mit einer intensiven, leuchtenden und satten rubinroten Farbe. Das elegante und zugleich komplexe Bukett beeindruckt sofort durch fruchtige Aromen, die an Brombeere und Pflaume erinnern. Unmittelbar danach entfalten sich mediterrane Noten in der Nase, die wiederum an Wacholderbeeren und Myrte erinnern. Letztlich sind Anklänge von Kaffeebohnen und Lakritze wahrnehmbar, die in einer Vanillenote enden. Herrlicher Eingang im Mund mit seidigen Tanninen, die den Gaumen umschmeicheln. Der Geschmack ist weich und frisch. Der Wein hat einen langen Abgang und einen fruchtigen Nachgeschmack.

Brunello di Montalcino: ein Wein, dessen Entstehung fast einem Zufall zu verdanken ist.

Die zahlreichen archäologischen Funde aus der etruskischen Epoche zeugen für die historische Bedeutung der Gegend um Montalcino als Weinanbaugebiet, in dem schon seit jeher exzellente und hochwertige Weine produziert werden. (Quelle: Schutzkonsortium der Maremma-Weine)

Darum ist es nicht verwunderlich, dass in dieser Gegend einer der besten Weine der Toskana entstand, der weltweit bekannt ist und geschätzt wird: der Brunello di Montalcino.

Eigentlich ist dieser noble Rotwein fast zufällig entstanden. Im Jahr 1800 versuchten einige Landwirte aus Montalcino, aus einer Variante der Rebsorte Sangiovese mit dem Namen Brunello (oder Brunellino) einen neuen Wein zu keltern, da diese Rebsorte traditionell in diesem Gebiet angebaut wurde. So stellte man fest, dass man aus diesen Trauben Weine herstellen konnte, die sich zur langen Reifung eigneten. Dennoch blieb der Wein mindestens ein Jahrhundert lang eine Rarität, in dessen Genuss nur wenige auserlesene Weinkenner kamen. (Quelle: Schutzkonsortium der Maremma-Weine)

Erst als dem Wein Mitte des 20. Jahrhunderts die kontrollierte Ursprungsbezeichnung (DOC) und 1980 die garantierte und geschützte Ursprungsbezeichnung (DOCG) zuerkannt wurde und die Zahl der Weinkellereien stieg, in denen dieser Wein hergestellt wurde, hat der Brunello die Weinliebhaber auf der ganzen Welt erobert, der heute ein wichtiges Element des „Made in Italy“ repräsentiert.

 

Die Erzeugung des Brunello-Weins 

Die Erzeugung des Brunello-Weins ist durch die strengen Vorschriften in der Produktspezifikation geregelt. Darin ist vorgeschrieben, dass ausschließlich Sangiovese-Trauben der auch als Brunello bezeichneten Sorte verwendet werden dürfen, die innerhalb der historischen Grenze der Gemeinde Montalcino angebaut werden müssen. 

Und genau hier in Montalcino liegt das Weingut CastelGiocondo, eine faszinierende und geschichtsträchtige Burg, die sich im Besitz der Familie Frescobaldi befindet.

Das auf ca. 300 m Höhe gelegene Weingut bietet ideale Bedingungen für den Anbau von Sangiovese-Trauben, aus denen Weine mit einem eleganten Bukett und sehr komplexen Aromen entstehen. Die diversen Jahrgänge des Brunello CastelGiocondo zeichnen sich daher durch intensive Aromen und Duftnoten aus, die diesem Wein unzählige Nuancen verleihen.

Weiter oben auf den Hügeln des Weinguts liegt in 450 m Höhe der kleine Weinberg Ripe al Convento, der etwas ganz Besonderes ist. Dank der Lage mit warmer Nachmittagssonne und der wohltuenden Wirkung der mediterranen Winde entsteht ein eleganter Brunello di Montalcino Riserva DOCG mit starkem Charakter.

 

Morellino di Scansano: die höchste Qualität eines Rotweins mit garantierter und geschützter Ursprungsbezeichnung

Der Morellino di Scansano ist seit 1978 ein DOC-Wein und darf seit dem Weinlesejahr 2007 die Bezeichnung DOCG (garantierte und geschützte Ursprungsbezeichnung) tragen. Der geschützte Name war die angemessene Anerkennung für die jahrzehntelange Arbeit der Weinbauern und Winzern, die das Ziel hatten, bei jeder einzelnen Phase des Anbaus und der Erzeugung höchste Qualität zu garantieren. (Quelle: Schutzkonsortium Morellino di Scansano)

Seitdem gehört der Morellino zu Recht zur Elite der italienischen Weine und zählt darüber hinaus zu den besten toskanischen Weinen.

Das historische Anbau- und Erzeugungsgebiet des Morellino di Scansano umfasst das gesamte Gebiet der Gemeinde Scansano und Teile der Gemeinden Campagnatico, Grosseto, Magliano in Toscana, Manciano, Roccalbegna und Semproniano. Hier wurden bereits zur Zeit der Etrusker Reben angebaut, wie archäologische Funde aus der Gegend um Scansano und aus dem Albegna-Tal beweisen.

Der Morellino di Scansano ist ein ausgezeichneter toskanischer Rotwein, der aus Sangiovese-Trauben gekeltert wird, denen laut Produktspezifikation andere Rebsorten mit dunklen Trauben in einem Anteil von höchstens 15 % hinzugefügt werden dürfen. Dazu werden vorwiegend die Rebsorten Canaiolo, Ciliegiolo, Malvasia, Colorino, Alicante und seit jüngstem auch Merlot, Cabernet und Syrah verwendet.

Je nach Frische spricht man von einem Jahrgangswein, wenn es sich um einen Wein handelt, der im Frühjahr nach der Weinlese in den Handel kommt, bzw. von einem Riserva-Wein, der hingegen länger reifen muss (mindestens 2 Jahre, davon mindestens ein Jahr in Holzbarriques).

 

Arten von Morellino di Scansano

Die Weinsorten unterscheiden sich natürlich auch im Geschmack und in der Farbe: Der Jahrgangswein ist würziger und rubinrot, mit dem fruchtigen Aroma der Maraska-Kirsche, Aromen von Pflaume und roten Früchten mit Gewürznoten und einer Vanillenote beim Riserva, der im Glas eine kräftigere rote Farbe aufweist. (Quelle: Schutzkonsortium Morellino di Scansano)

Der Cala Forte gehört zu den Weinetiketten, die Frescobaldi dem Morellino gewidmet hat. Dieser Morellino di Scansano, der aus Sangiovese-Trauben mit einem kleinen Anteil Cabernet Sauvignon gekeltert wird, hat eine warme Farbe, die rubinrot im Glas leuchtet. In der Nase entfaltet er intensive fruchtige Aromen von roten und dunklen Früchten, die perfekt zu den dezenten Noten von Blüten und den kräftigeren Gewürznoten von schwarzem Pfeffer und Wacholderbeeren passen. Sein Geschmack zeichnet sich durch die perfekt ausgewogene Struktur aus, mit dezenten Tanninen und einem lang anhaltenden Abgang.

 

Supertoskaner: Weine, die alle Regeln brechen

Wenn von den besten toskanischen Weinen die Rede ist, dürfen wir natürlich nicht die Supertoskaner vergessen. Diese in der Toskana erzeugten Rotweine unterliegen keiner speziellen Produktspezifikation und gehören demzufolge nicht zu einer spezifischen Kategorie mit geschütztem Namen. 

Dennoch handelt es sich dabei um edle Weine, die internationale Anerkennung erhalten und weltweit geschätzt werden.

Ihr Ursprung geht indirekt auf den Baron Bettino Ricasoli zurück, der 1872 die Urformel für den Chianti Classico schuf: Laut seinem Rezept musste der Wein zu 70 % aus Sangiovese-Trauben erzeugt werden. Die restlichen 30 % bestanden aus einem Mix aus Canaiolo und Malvasia Bianca. Die Strenge dieser Regelung sorgte damals bei einigen Winzern für leichten Unmut. Einer der ersten, der die Regeln brach, war der Marquis Incisa della Rocchetta, der neue Wege ging, experimentierte und so den Sassicaia hervorbrachte, den ersten der sogenannten Supertoskaner (obwohl sie zu dieser Zeit noch niemand so nannte).

Der Marquise hatte die Intuition, anstelle von Sangiovese nicht einheimische Rebsorten wie Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc zu verwenden, die für den Anbau auf den steinigen Böden wie die der Oberen Maremma besser geeignet sind, insbesondere im Gebiet von Bolgheri, wo der Sassicaia hergestellt wird.

Diese Initiative gab den Anstoß dazu, dass viele andere Winzer damit begannen, „Bordeaux-​Verschnitte“ zu erzeugen, die so genannt werden, weil die verwendeten Trauben aus der französischen Gegend Bordeaux stammen, wie zum Beispiel Cabernet und Merlot. 

Aber woher kommt nun der Name Supertoskaner? Dieser Name geht auf den US-amerikanischen Weinkritiker Robert Parker zurück, der diese Weine so bezeichnete und einer der Ersten war, der die Qualität dieser neuen Tropfen erkannte.

Zu den Supertoskanern zahlt auch der Mormoreto Frescobaldi: ein Rotwein mit typischer geografischer Angabe (IGT), der bis vor einigen Jahren als Chianti Rufina etikettiert war und heute in jeder Hinsicht ein „eigenständiger Wein“ ist.

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